Nach sehr schwachen Alben, gelingt „Versengold“ tatsächlich eine Überraschung. „Was kost die Welt“ ist ein durchgehender Dauerhit, das hätte ich echt nicht erwartet. Was auf „Funkenflug“ und „Nordlich“ recht gut anfing, führt die Band hier konsequent bis zum Ende fort. Es ist so ziemlich jeder Song gelungen und zum Ohrwurm geworden und man scheint auch sonstige Schwächen und Fehlerchen diesmal völlig beiseite gelassen zu haben. Soviel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr mit dieser Band. Umso schöner ist die Erkenntnis, das doch noch so einiges in ihnen schlummert.

Mit dem Titeltrack „Was kost die Welt“ geht es gleich flott los und auch direkt ins Ohr, aber so haben die letzten Alben ja auch angefangen. „Hier kummp de Storm“ ist textlich mal auf Holländisch gehalten, doch das ändert nichts daran, das er absolut feierbar ist. „Bella schau“ hat man lustigerweise etwas im russischen Polka Stil gepflegt, aber selbst das funktioniert im Mittelalter. Nach der chilligen Ballade „Windsbraut“, geht es mit „Hey Hanna“ und „Die wilde Jagd“ zügig weiter. Die letzteren Beiden mag ich wirklich sehr. Ganz große Klasse von „Versengold.“ Diese laden auch weiterhin zum tanzen ein. „Augen auf und durch“, „Trink aus! – Der alte Rathenstein“ und das lustige „Kobold im Kopp“ sind echte Feierbiester, die kaum die Beine stillhalten lassen. Es folgen die schöne Ballade „Sternensee“, das traumhafte „Eis und Asche“ und mit „Die letzte Runde“ ein perfekter Abschluss, eines großartigen Albums.

Das Album macht wirklich richtig Spaß und ist ein gutes Zeichen dafür, das man „Versengold“ noch nicht abschreiben sollte. Hier wurde nahezu alles richtig gemacht und man dreht ab dem 5ten Song erst so richtig auf. Ich hoffe das sie diesen Trend auch beibehalten können, es wäre sonst verdammt schade drum. Für „Was kost die Welt“ kann ich jedenfalls nur eine absolute Kaupfempfehlung aussprechen.

 
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